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Bedienungsmodus Bridgemate

Wegen einiger Irritationen bzgl. Umgang/Bedienung des Bridgemates an manchen Tischen - hier die Beschreibung des erwünschten Eingabemodus (siehe §3, Anhang A, Turnierordnung, der u.a. fordert , Handlungen zu vermeiden, durch die „ Spieler an anderen Tischen einen Informationsvorsprung erlangen könnten “ )

 

Nord ist Manager am Tisch und am Bridgemate.

  1. Nord prüft lt. Bridgemate - Boards, Spielernamen und Himmelrichtungen am Tisch

  2. Nach der Reizung liegen die Ansagen aus der Bietbox noch bis zum erfolgten Ausspiel vor den Spielern auf dem Tisch, so daß Nord den Kontrakt incl. Ausspielkarte eingeben kann. Er/Sie tut das eigenverantwortlich und leise, ohne Vorsagen oder Diktat durch die Mitspieler.

 

  1. Nach dem Spiel gibt Nord das erspielte Ergebnis ebenso leise und eigenverantwortlich ein und legt das Bridgemate Ost zur Bestätigung der Eingabe vor. Die abgelegten Stiche bleiben bis zur erfolgten Bestätigung auf dem Tisch in unveränderter Reihenfolge liegen, um eine Überprüfung der Anzahl der Stiche noch zu ermöglichen.

  2. Ost prüft und bestätigt ( oder verweigert die Bestätigung zwecks Korrektur eines Fehlers ) und gibt das Bridgemate zurück in die Verantwortung von Nord.

    Die Dokumentation ist abgeschlossen, das Ergebnis übermittelt.

  3. Interessierte Spieler können, wenn noch genügend Zeit ist, Einsicht in die Dokumentation nehmen - immer entsprechend der Prämisse, das weder Prozente, erfolgte Kontrakte auf dem Bordzettel oder Ausspiele laut am Tisch besprochen werden - im Sinne des oben genannten §3 ( sowie der allgemeinen Geräuschkulisse im Spielsaal ).

 

Ab 1.1.2016 gilt die neue Turnierordnung 2016.

Die "Väter" und Experten der neuen TO versprechen sich von der Neuerung  Zeitgewinn in der Reizung , größere Transparenz und weniger Diskussionen , sowie  Schäden zu vermeiden durch Übermitteln unerlaubter Informationen bei Fragen. Ebenso möchte man auch in Teilen Angleichung an internationale Ordnungen.

Als wesentliche Änderung sind hier für den Clubspieler die neuen Alert-Regeln zu nennen: die neueingeführte Sofortauskunft und die ebenso neue Alertier - Pflicht für bestimmte Kontras und Rekontras :

Das Prinzip des  Alertierens von Partnerschaftsvereinbarungen , die dem Gegnerpaar nicht bekannt  sein könnten, bleibt grundsätzlich bestehen. Hier hat sich nichts geändert. Bei Unterfarberöffnungen, 1Sa- Eröffnungen und bestimmten Antworten darauf, sowie bei den starken oder schwachen  Eröffnungen auf der 2er-Stufe wurde die Sofortauskunft eingeführt.

Neu ist aber auch, daß Kontras, deren Bedeutung auf einer Partnerschaftsvereinbarung beruhen und diese dem Gegner nicht bekannt sein könnte, alertiert werden müssen.
(z. B. Kontras bestimmter Bedeutung auf Eröffnungen,  Supportkontra oder Rekontra).

Man alertiert nun grundsätzlich eine UF-Eröffnung nicht mehr, allerdings muß der Partner immer ungefragt eine Sofortauskunft der Mindestlänge der Kartenanzahl der Eröffnungsfarbe ansagen. Auf 1ner Stufe muß nun also immer eine Auskunft auf UF Eröffnungen erfolgen !

Oberfarberöffnungen auf 1ner-Stufe, die mindestens eine 5-er Länge in der gereizten Farbe enthalten, sind von der Neuerung nicht betroffen, sie bleiben kommentarlos und werden nicht alertiert, so, wie es bisher auch war.

Hier einige Beispiele zur Sofortauskunft :

1.)  spielt man "Karo zu viert" so ist die Sofortauskunft bei 1 Tr-Eröffnung des Partners "2", bei 1K-Eröffung sagt Partner "4", spielt man Forum D, so sagt der Partner "3", denn es können immer mindestens 3 Karten in der eröffneten Farbe sein. (Mehr Karten können es immer sein, es wird die Mindestlänge mit Zahl benannt - mehr nicht!!

2.) Bei starken oder schwachen Eröffnungen auf der 2er-Stufe ist die Sofortauskunft " weak-two " , "Semiforcing", "Partieforcing" , "starke Farbe".  Alle anderen Eröffnungen auf der 2er Stufe mit anderen Bedeutungen  (z.B. "Multi-2-Karo", "Tartan", "schwache Unterfarben- Zweifärber" ) werden weiterhin alertiert und können vom Gegner erfragt werden.

3.) Bei einer 1 Sa-Eröffnung ist die Sofortauskunft "16-18", 15-17, "12-14" , je nachdem, was die Partnerschaft vereinbart hat. Die Antwort 2Treff "Stayman" wird ebenso beauskunftet, wie z. B. "Transfer auf Pik" bei Antwort 2 C, wenn das so vereinbart ist. Achtung: Bei direkter Antwort von Stayman oder Transfer wird also Direktauskunft gegeben, sollte dazwischengereizt worden sein, wird wenn nötig , nur alertiert.

Wichtig: Alles andere weitere , das besonderen Vereinbarungen einer Partnerschaft bzw. Konventionen betrifft, wird nach wie vor alertiert wie bisher, daran ändert auch die TO 2016 nichts

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Darf man nach aus Interesse oder zur Kontrolle die Karten des Partners / Gegners einsehen: (in Worten)

Ja, das darf man, aber - man darf sich die Karten des entsprechenden Spielers aber nur zeigen lassen oder die Verteilungen im Bridgemate einsehen, aber niemals selbständig die Karten eines anderen Spielers anfassen oder aus dem Board nehmen. Es gilt als  Unhöflichkeit die Karten eines anderen Soielers anzufassen, auch nach dem Spiel. Außerdem möchte man durch nachträgliches "Nachkarten" auch das evtl. Vertauschen von Karten oder Händen damit ausschließen.

Dazu §§ 66. D. TBR :

"...jedoch sollte kein Spieler andere Karten als seine eigenen anfassen...."

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Darf man den Tisch verlassen, wenn man sein Board fertig gespielt hat ? (in Worten)

Nein, das darf man nicht! Wenn das Turnier begonnen hat dürfen die Teilnehmer nur auf die Aufforderung der Turnierleitung  "Bitte Wechseln" den Tisch verlassen. Man soll sich ruhig , diszipliniert und freundlich an den Tischen verhalten, ein dauerndes eigenmächtiges Aufstehen einzelner  Spieler um zum Rauchen zu gehen, ein Getränk zu bestellen, seine Handtasche zu suchen, mal nachzusehen, ob man schon für die nächste Woche eingetragen ist, sich für die nächste Woche zu verabreden, oder einfach schon mal die Beine zu vertreten und und und ist nicht vorgesehen - all diese Dinge lassen sich in der Pause bzw. Wechselpause erledigen.  Es fällt ansonsten unter  Nichteinhalten der Diziplin und schafft  permanent zusätzliche Unruhe (-es gibt auch noch zusätzliche  Gründe, deren Ausführung hier zu weit führen würde.). Natürlich gibt es unaufschiebliche Bedürftigkeiten, die sind hier nicht gemeint.

 

Darf man den Tisch verlassen, wenn man sein Board fertig gespielt hat? (in §§ der Bridgeregeln)

TBR § 74. C.8. :"Das Folgende sind Beispiele von Verfahrensverstößen:

...8. :  unnötig den Tisch zu verlassen, bevor zur nächsten Runde aufgerufen wird."

TO § 22 : (1) "   ... ist der Turnierleiter berechtigt und zwecks Aufrechterhaltung der Ordnung bei einem Turnier verpflichtet,

in folgenden Fällen Strafpunkte zu verhängen:

1. Unnötiges Verlassen des Tisches vor Ende der Runde: von Verwarnung bis zu 50% des Maximal-Tops;.... "

 

Darf man langsam spielen, reizen??  (in Worten)

"Njein",die Zeitvorgabe im Regelwerk von ca. 7 Min. / Board  (  2 Boards = 15 Min, 3 Boards = 22 Min, zuzüglich Wechselzeit und Aufschreibzeiten )  gibt eine logische zügige Reiz - und Spielgeschwindigkeit vor , an die sich jeder Spieler aus vielen Gründen   (Lautstärke, pünktliches Turnierende, Gerechtigkeit u.v.m.) halten sollte ( Übrigens begleitet  ja auch darum Runde für Runde eine Uhr den sicheren Ablauf des Turnieres - gäbe es in den Bridgeregeln keine Zeitvorgaben ,wäre der Aufwand ja völlig überflüssig und unsinnig) . Logisch ist somit  eine übliche  Überlegungszeit von ca. 7-10 Sekunden / Gebot / Spieler sowie der  erzwungenen Verlängerung durch die Stopkarte von 10 Extrasekunden . So bleiben bei z.B.  3 Bietrunden ca. 4-5 Min. für das Abspielen des Kontraktes. Man soll ein gleichmäßiges Tempo einhalten und durch Zögern oder Hast keine unerlaubten Informationen bei Reizung und Spiel produzieren. Nun ist Bridge aber eindeutig ein Denksport und es ist nicht jede Reizung, jedes Spiel in dem immer einheitlichen Rythmus einzuhalten. Mal ist es eine lange Schlemmreizung mit Assfrage, mal 1 SA-pass-pass-pass - es sind Variationen nötig, möglich und erlaubt, mal dauert die Reizung länger, mal das Abspielen. Nun gibt es aber auch Spieler, bei denen dauert alles immer gern länger und verärgert und irritiert ebenso logisch und regelmäßig die Gegner, die sich an die Vorgaben versuchen zu halten.

Sollte das letzte Board der Runde dann nur noch in Hast und Eile und der Unruhe des beginnenden Wechsels zu spielen sein, empfiehlt es sich,die Karten noch nicht aufzunehmen, sondern erstmal die Turnierleitung zu rufen und entscheiden zu lassen, ob das Board so gespielt werden soll ( vielleicht steht ja eine Pause an?) . Sollte das Board nicht mehr gespielt werden können, wird der Turnierleiter einen  %-Score anweisen, mit Minusdurchschnitt für die an der Verzögerung schuldigen bzw. mitschuldigen Seite.

 

Darf man langsam spielen? (z.B. u.a. in §§ der Bridgeregeln)

§73 .D.1., TBR " Es ist erwünscht, wenngleich nicht immer verlangt, dass die Spieler ein gleichbleibendes Tempo und Verhalten beibehalten. Die Spieler sollten insbesondere dann vorsichtig sein, wenn sich ein Abweichen zum Vorteil für ihre Seite auswirken könnte....."    Stichwort: neutrales Spielen, evtl. unerlaubte Information, oder ähnliches vermeiden.

§§ 28.(7).1.a.und 1.b, TO: "Ein Paar erhält Minusdurchnitt, wenn es ursächlich schuldig an der für den künstlichen berichtigten Score ursächlichen Regelwidrigkeit oder am Nichtspielen des Boards war. Dieses gilt u.a.für folgende Sachverhalte:

a) ein oder alle Boards der Runde können nicht gespielt werden, weil das Paar nicht oder nicht rechtzeitig am Tisch ist,

b) ein Board der Runde wird nicht gespielt, weil 2 Minuten vor Ende der Runde noch nicht mit der Reizung begonnen wurde und das Paar für das langsame Spielen in der Runde zumindest mitverantwortlich ist; ..."

 

Warum  dieser "Claim " ?  was ist das? und warum? (In Worten)

Oft erlebt man, daß ein Alleinspieler sagt : " Ich claime ", oder seine Karten zeigt und sagt " Alles hoch" oder zum Gegner sagt " es gibt nichts mehr " oder Ähnliches. Das ist keine Unhöflichkeit, sondern bei entsprechender Übersicht über die letzten Stiche meist eher die  Höflichkeit des Alleinspielers , die Gegner nicht zu strapazieren und ihnen ,Stich für Stich, konzentriert einen Abwurf oder ein Bedienen abzuverlangen -  im eigenen Wissen, sie können machen , was sie wollen, sie bekommen ja sowieso keinen Stich mehr, - müssen aber noch . eben Stich für Stich,  viel überlegen.... Das soll man nicht machen, das wäre bridgelich gesehen unethisch. Also, in so einem Fall soll man "claimen"- aber, man soll sich sicher sein! Sollte ein Stich unvermeidlich noch dem Gegner gehören, muß der Alleinspieler unaufgefordert seinen Spielplan dazu äußern. Sollte ein Gegner noch eine Trumpfkarte besitzen, sollte der Spieler diese bei seinem Spielplan erwähnen. Tut er das nicht, wird er evtl. den Stich verlieren, da man davon ausgeht, daß der Trumpf vergessen worden ist. Es gehört also zu jedem Claim ein Plan, !! Sagt man den Plan nicht dazu,so wird grundsätzlich angenommen, daß "Alles ist hoch" gemeint ist und es wird davon ausgegangen, es sei vergessen, daß eine hohe Karte oder ein Trumpf noch in Gegners Hand verblieb.

Dann wäre es richtig als Plan zu sagen,z. B. "Ich gebe noch das Pik Ass ab, der Rest ist hoch", oder " Ich ziehe den letzten Trumpf und der Rest ist hoch"

In jeden Fall endet das Spiel mit dem Claim, ein Weiterspielen ist nicht möglich! Bei strittiger Sicht ist der Turnierleiter zu holen.

Auch ein Gegenspieler kann claimen, also aufgeben und sagen" Wir kriegen nichts mehr". Sieht sein Partner den Spielverlauf aber anders, und möchte weiterspielen, dann wird in diesem einzigen Fall auch weitergespielt.

 

Warum dieser Claim ? (In § der Bridgeregeln)

§ 74B. ".Aus Gründen der Höflichkeit sollte ein Spieler es unterlassen :  ...§74.B. 4. .. das Spiel unnötigerweise zu verlängern ( z. B. weiterzuspielen, obwohl er weiß, daß alle Stiche sicher ihm gehören )... "

§ 68.C. : " Eine Beanspruchung sollte sofort von einer klaren Aussage bezüglich der Reihenfolge, in der die Karten gespielt werden, oder des Spiel- oder Gegenspielplans, durch den der Anpruchsteller vorhat, die beanspruchten Stiche zu gewinnen, begleitet sein. .... "

 

Sollte neu gemischt werden, falls in der ersten Runde kein Spieler eröffnet? (in Worten)

Nein! An einigen Tischen hat es sich dennoch eingeschlichen die Karten neu zu mischen und auszuteilen, falls die erste Teilung rundgepasst wurde. Dieses Verfahren entspricht nicht den zu respektierenden Regeln, denn 1. kann sich der erste Tisch versehen haben, vielleicht hätte ja ein Spieler eröffnen können und hat sich verzählt und  nur hier wurde darum versehentlich gepasst ( hier wird immer derjenige, der  bei genauer Betrachtung fälschlicherweise gepasst hat , für eine neue Austeilung sein, und diejenigen, die dann schwache Verteilungen haben, werden auch dem Neuteilen zustimmen, in der Hoffnung, die nächsten Hande sind besser) und , daß es   2. verlässt sich in einem Club, in dem so lange gemischt werden darf, bis daß die Spieler eine ihrer Meinung nach ordentliche Eröffnung akzeptieren, eben immer auf eine solche " ordentliche "Eröffnung. Das verändert das Spiel, kein Spieler müßte dann mehr eine vielleicht etwas risikobehaftete Eröffnung in der 3. Hand wagen,in der Sicherheit, der 4. Spieler wird schon eröffnen ( sonst hätten die Spieler - "Kollegen" ja in der ersten Runde schon neu gemischt) . Das ist bewußte Einflußnahme in das Spiel, es ist nicht gewollt, es sollen Zufallsverteilungen gespielt werden, in denen jeder Spieler die gleichen Chancen hat. Eine vorsortierte Verteilung durch Neumischen am ersten Tisch ist nicht vorgesehen. Auch ein verstecktes "Ich hatte aber 14 Karten" nach dem erfolgten Rundpass oder ähnliche Versuche sind nicht erlaubt, denn jeder Spieler zählt vor Ansehen der Bildseite die Vollständigkeit seiner Karten und sieht sie erst an, wenn er 13 Karten hat, ein späteres Zählen hat Konsequenzen für den Spieler, der falsch gezählt hat. Ein Neuteilen gehört nicht zu den Konsequenzen, schon gar nicht in Eigenregie und ohne die Turnierleitung zu informieren. Und 3. ist es den anderen Tischen nicht zuzumuten, auf einen Tisch  zu warten,der seine Teilung erst beim 2.Versuch oder 3. Versuch akzeptiert!

 

Spielgeschwindigkeit,wie lange muß eine gespielte Karte offen liegen (in Worten )

Im Uhrzeigersinn legt jeder Spieler eine Karte zum laufenden Stich. Das Tempo sollte gleichbleibend und ruhig sein. Kein Spieler sollte eine Karte zugeben, bevor er an der Reihe ist, auch nicht schon mal aus dem Kartenfächer in der Hand eine Karte vorziehen und bereithalten. Die dann offen auf dem Tisch liegenden Karten des Stiches bleiben so lange offen liegen, bis alle Spieler genug gesehen haben und bereit sind , die Karten umzudrehen. So lange ein Spieler noch Einsicht haben möchte, bleiben die Karten offen liegen, vorausgesetzt, dieser Spieler hat auch seine eigene Karte noch nicht umgedreht. Hat er seine Karte schon umgelegt, so hat er das Recht verloren die anderen Karten des Stiches einzusehen. Jeder Spieler darf seine letzte umgedrehte Karte nochmal einsehen, bevor eine Karte zum nächsten Stich gespielt wird.

 

Spielgeschwindigkeit,  "Einsichtnahme in Stich " (in § der Bridgeregeln)

§66A. " Solange seine Seite noch nicht zum nächsten Stich ausgespielt oder zugegeben hat und so lange er seine eigene Karte noch nicht umgedreht auf den Tisch gelegt hat, dürfen der Alleinspieler oder jeder Gegenspieler verlangen, daß alle soeben gespielten Karten zu dem Stich aufgedeckt werden"

 

Wieviel Zeit hat man ?  (in Worten)

Oft stellt sich die Frage, wieviel Zeit darf man beanspuchen zum Reizen , Spielen und dem meist dafür notwendigen  Nachdenken.

Für ein Spiel im Turnier wird international im Schnitt 7 Minuten gerechnet, inclusive Reizen und Spielen. Bei 2 Boards//Runde also ca. 15 Min , zuzüglich 1 Min Wechselzeit. Ein  Board kann mal 9 Min brauchen, das zweite Board aber nur 5 Min. Das ist möglich, denn die Zeit ist so berechnet, daß jeder in gleichmäßigen Tempo seine Aktionen tätigen kann. Das ist auch nötig, da die unterschiedlichen Tische trotz unterschiedlicher Spielverläufe dennoch zur gleichen Zeit fertig werden sollen, um die neue Runde zu beginnen und unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Sollte das einmal nicht möglich sein, so läuft die Uhr, und falls ein Board 2 Min vor Ende der Runde  noch nicht begonnen werden konnte, so sollte man die Turnierleitung rufen und den Fortgang klären lassen.

Aus diesen ,  den geregelten Turnierablauf betrefffenden Gründen,  sollte man grundsätzlich zügig aber ohne Hast spielen. Für ein Gebot sollte man zwischen 3-5 Sekunden benötigen, aus Neutralitätsgründen also auch nicht in Sekundenschnelle z.B. passen ( und damit das evtl Übermitteln von sehr geringer Punktzahl und Desinteresse am Reizen zeigen = "unerlaubte Information "). Oder aber die Überlegungszeit sehr lange ausdehnen, um dann zögerlich zu Reizen oder zu passen ( und damit evtl. dem Partner signalisieren ein Gebot zu haben, oder mehrere, und sich nicht entscheiden zu können = "unerlaubte Information" ). Hierbei ist es unerheblich, ob diese Gedankenpausen  vorsätzlich oder absichtlich oder unabsichtich erfolgten. Ein längeres Überlegen und darauffolgendes  Reizen ist anders zu bewerten als längeres Überlegen und darauffolgendes  Passen!

Sollte ein Gegner eine Sprungreizung getätigt haben, muß er die Stopp-Karte dazu legen. Die Stopp-Karte hält das Spiel nun für ca. 10 Sekunden an, da der Sprung Bietraum nimmt und eine größere  Überlegungszeit evtl nötig ist. Diese Zeit wird automatisch eingeräumt und sollte , auch wieder aus Neutralitätsgründen und um "unerlaubte Information" zu vermeiden ,eingehalten werden ( siehe oben).

Weicht ein Spieler nun auffallend von diesen Zeitvorgaben ab , und ergibt sich dadurch vielleicht eine Reizung oder ein Spiel, das ohne Zögern oder Hast so nicht  verlaufen wäre , soll der Turnierleiter klären, ob hier eine "unerlaubte Information" stattgefunden haben könnte und nötigenfalls den Score korrigieren.

 

Wieviel Zeit hat man? (in § der Bridgeregeln)

§73 A. "Die Verständigung zwischen Partnern während der Reizung und des Spiels soll ausschließlich mittels Ansagen und Spielen erfolgen.

Die Ansagen und Spiele sollen ohne übermäßige Betonung, Verhalten oder Tonfall erfolgen, sowie ohne unangebrachtes Zögern oder Hast. Jedoch können regulierende Instanzen Zwangspausen vorschreiben , z.B. in der ersten Runde der Reizung, nach einer Stoppkarte oder im ersten Stich..."

C.  "Hat ein Spieler von seinem Partner eine unerlaubte Information erhalten, wie z.B. durch eine Bemerkung, Frage,Erklärung,Geste,Verhalten,besondere Betonung,Tonfall,Hast oder Zögern,unerwartetes Alert oder versäumnis zu Alertieren, muß er sorgfältig vermeiden, irgendeinen Vorteil aus der unerlaubten Information zu ziehen.."

D." Es ist erwünscht, wenn gleich nicht immer verlangt, dass die Spieler ein gleich bleibendes Tempo und Verhalten beibehalten... "

§17 (2): Der Aleinspieler soll nach Aufdecken des Tisches ca. 10 Sekunden warten, bevor er eine Karte spielt, anderenfalls verliert der Alleinspieler seine Rechte aufgrund einer unerlaubten Information infolge einer verzögerten Zugabe des Gegners. Überlegt der nächste Gegner nach einer zu kurzen Pause des Alleinspielers vor dem Zugeben zum ersten Stich deutlich länger als 10 Sekunden, so stellt die dennoch eine unerlaubte Information für seinen Partner dar und kann für seine Seite einen korrigierten Score ... zur Folge haben.

 

Gewonnene Stiche  (in Worten) 

Es kommt immer mal wieder vor, daß es nach dem Spiel zunächst Uneinigkeit über die Anzahl der gewonnenen und verlorenen Stiche einer Partnerschaft gibt. Daher ist es wichtig, seine Stiche ordentlich zu legen und vor allem in der gespielten Reihenfolge liegen zu lassen, bis Einigkeit erzielt ist. Eine Karte, die zur Einsichtnahme aus der Kartenreihe herausgezogen wird, sollte auch wieder dort eingefügt werden können. Bringt ein Spieler seine abgelegten Karten durch hin-  und herstecken durcheinander, oder hat er nicht nachvollziehbar  abgelegt oder vor der allgemeinen Einigung seine Karten schon zusammengeschoben oder gemischt, gibt er seine Beweisrechte damit auf.

 

Gewonnene Stiche  (in § der Turniebridgeregeln) 

§65. C: "Jeder Spieler legt seine Karten in einer ordentlichen und überlappenden Reihe in der Reihenfolge, wie sie gespielt wurden,ab, so dass nach Ende des Spieles - falls erforderlich - eine Überprüfung der Anzahl der von jeder Seite gewonnenen Stiche oder der Reihenfolge, in der die Karten gespielt wurden, möglich ist.

D:  Ein Spieler sollte die Reihenfolge seiner gespielten Karten solange nicht durcheinanderbringen, bis eine Einigung über die Anzahl der gewonnenen Stiche erzielt wurde.Ein Spieler, der die Bestimmungen dieser Regel nicht einhält, gefärdet sein Recht, den Besitz zweifelhafter Stiche zu beanspruchen oder den Vorwurf eines Revokes zu begründen ( oder zu widerlegen) "

§66.D : Nach Spielende dürfen die gespielten und ungespielten Karten eingesehen werden um Uneinigkeiten bezüglich des Vorwurfes eines Revokes oder über die Anzahl der gewonnenen oder verlorenen Stiche beizulegen; jedoch sollte kein Spieler andere Karten als seine eigenen anfassen. Sollte, nachdem ein derartiger Vorwurf erhoben worden ist, ein Spieler seine Karten derart mischen,dass es dem Turnierleiter nicht länger möglich ist, die Tatsachen festzustellen, soll der Turnierleiter zu Gunsten der anderen Seite entscheiden. "

 

§7 TBR „Kontrolle von Board und Karten

 

  1. A.Platzierung der Boards
    Soll ein Board gespielt werden, wird es in die Mitte des Tisches gelegt und verbleibt dort, bis das Spiel beendet ist.
  2. B.Entnehmen der Karten aus dem Board
    1. Jeder Spieler entnimmt eine Hand dem Fach, das seiner Himmelsrichtung entspricht
    2. Jeder Spieler zählt seine Karten mit der Bildseite nach unten, …; danach und bevor er eine Ansage macht,
    muss er die Bildseite seiner Karten anschauen.
    3. Während des Spiels behält jeder Spieler seine Karten in Besitz und achtet darauf, dass sie nicht mit den
    Karten eines anderen Spielers vermischt werden. Kein Spieler soll während oder nach dem Spiel andere
    Karten als die eigenen anfassen …
  3. C.Zurückstecken der Karten in das Board
    Nachdem das Spiel beendet ist, sollte jeder Spieler seine ursprünglichen dreizehn Karten mischen, wonach er sie in das Fach zurücksteckt, das seiner Himmelsrichtung entspricht. Danach sollte keine Hand mehr aus dem Board entnommen werden
  4. D.Jeder Spieler, der während eines Durchgangs durchgängig an einem Tisch verbleibt, ist erstrangig für die Aufrechterhaltung korrekter Spielbedingungen an diesem Tisch verantwortlich.“

 

TBR §16 B.  Nicht-regelkonforme lnformationen vom Partner

1. a) Nachdem ein Spieler seinem Partner eine nicht-regelkonforme Information zugänglich gemacht hat, die eine Ansage oder ein Spiel nahelegen könnte, wie z. B. durch eine Bemerkung, eine Frage, eine Antwort auf eine Frage, ein unerwartetes Alert oder das Versäumnis zu alertieren oder durch unmissverständliches Zögern, ungewöhnliche Hast, ungebührlichen Nachdruck, Tonfall, Gestik, Bewegung oder sonstiges Verhalten, darf der Partner aus mehreren logischen Altemativen keine wählen, die nachweislich durch die nicht-regelkonforme Information nähergelegt worden sein könnte als eine andere. …

2. Ist ein Spieler der Meinung, dass ein Gegner eine derartige Information zugänglich gemacht hat und dass daraus womöglich ein Schaden entstehen könnte, darf er ankündigen - … -, dass er sich das Recht vorbehält, den Tumierleiter später zu rufen (die Gegner sollten den Turnierleiter unverzüglich rufen, wenn sie die Tatsache bestreiten, dass eine unerlaubte Information übermittelt worden sein könnte).

3. Hat ein Spieler wesentlichen Grund zu der Annahme, dass ein Gegner, der eine logische Alternative hatte, eine Aktion gewählt hat, die durch eine derartige Information nähergelegt worden sein könnte, soll er den Tumierleiter nach Spielende rufen. …

....  C..       Nicht-regelkonforme lnformationen aus anderen Quellen

1. Erhält ein Spieler zufällig eine unerlaubte lnformation über ein Board, das er gerade spielt oder noch zu spielen hat, indem er z. B. eine falsche Hand ansieht, Ansagen, Ergebnisse oder Bemerkungen mithört, Karten an einem anderen Tisch sieht oder Karten eines anderen Spielers an seinem eigenen Tisch vor Beginn der Reizung sieht, sollte der Tumierleiter unverzüglich benachrichtigt werd